Posted by Seabhac - 23. September 2009
Kein Orc ist eine Insel.
Das gilt auch für mich. Ich bin es als Krieger und herumziehender Abenteurer zwar gewohnt, allein zu reisen und zu kämpfen, aber letztlich schafft es niemand auf die Dauer alleine. Vielleicht wirke ich durch mein Äußeres und die Rüstung, die ich trage, wie eine Belagerungsmaschine auf zwei Beinen, aber wenn ich alleine vor einem Gegner stehe, der mindestens fünf mal so groß ist wie ich und entsprechend „Wums“ macht, dann fühle ich mich eher wie ein Pfund Dörrfleisch in einer Konservendose.
Bestehen kann man gegen solche Gegner nur, wenn man Unterstützung hat. Jemanden, der einem beim Kämpfen hilft, einem die Wunden verbindet, den Gegner ablenkt, usw. Und vor allem jemanden, für den man das Gleiche tun kann.
Mit Heilen brauch ich nicht großartig anzufangen, denn da ist außer dem Anlegen eines Verbandes nichts, was ich tun könnte. Und dieser Nutzen ist doch vergleichsweise gering. Aber ich kann ordentlich zuhauen, mich mit breitem Kreuz vor meine Begleitung stellen und die Attacken auf mich ziehen, damit meine Begleitung die Möglichkeit hat, aus dem Hintergrund zuzuschlagen, zu zaubern oder zu heilen.
Wenn ich mit meiner Gefährtin zusammen unterwegs bin, ist das unsere Aufteilung. Sie macht zwar auch ordentlich Schaden, wenn sie zuhaut, aber sie ist allen anderen Disziplinen weitaus besser als ich. Heilen, entgiften, regenerieren, Fähigkeiten erhöhen usw.
Unsere Erfolge gegen die wirklich schweren Brocken sind überwiegend dieser Aufteilung zu verdanken. Denn nur so geht es letztendlich, will man nicht immer nur ein kleiner Solist bleiben.
Aber auch auf vielen anderen Gebieten wüsste ich nicht, was ich ohne meine Gefährtin täte. Nicht nur, dass sie meinen Sinn für Geschäftliches geweckt hat und mir somit gezeigt hat, wie ich neben dem Abenteurerleben mir ein sicheres finanzielles Standbein schaffen kann. Sie hat mir so oft über Engpässe und Tiefs hinweg geholfen, dass ich kaum die richtigen Worte finde, um meinen Dank dafür zum Ausdruck zu bringen.
Beispiel Beruf: Ich habe mich für den Ingenieursberuf entschieden und schraube seit einiger Zeit daran herum, meine Fertigkeiten auf Maximalstufe zu bringen. Das kostet aber einen Haufen Geld, weil die benötigten Materialien ziemlich teuer sind.
Für eine Ingenieursbrille, die mir als sehr guter Helm dient, brauchte ich unbedingt Teufelsstahl. Dieses Zeug ist dermaßen teuer, dass ich keine Ahnung hatte, wie ich es jemals in erforderlicher Stückzahl zusammenbekommen soll. Beinahe schon hatte ich mich von der Brille verabschiedet, als mir meine Gefährtin mit ihrem unglaublich süßen Lächeln ein Päckchen in die Hand drückte. Darin war… Teufelsstahl. In einer so großen Stückzahl, dass der Vorrat für die Brille und auch noch einige weitere Dinge ausreicht. Das hat ein Vermögen gekostet und ich bin immer noch hin und weg, denn es ist nicht so, dass sie keine Verwendung für das Gold gehabt hätte. Sie braucht auch immens viel Gold für Material, Geschäfte und was der Dinge mehr sind. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass sie mir derart unter die Arme greift. Ich versuche aber auch, ihr dieses zurückzugeben. Nicht in Gold und nicht, um ja Gleichstand zu haben, sondern weil man sich gegenseitig hilft. Sonst ist man es nicht wert, Gefährte genannt zu werden.
Mein nächstes Berufsprojekt ist der Zusammenbau meiner turbogetriebenen Flugmaschine. Dafür brauche ich neben einem Haufen Material auch eine Hula-Wackelpuppe, die zwingender Bestandteil der Lenker – Konstruktion ist. Leider werden diese Puppen nur von einem Händler mit dem bezeichnenden Namen Gaunah verkauft zu einem Preis, der mir Tränen in die Augen treibt. Da ich diese Flugmaschine auf jeden Fall mein eigen nennen möchte, trug ich die feste Absicht mit mir herum, diesem Gaunah mein sauer verdientes Gold in den Hals zu werfen, auf das er sich daran verschlucken möge.
Und was macht meine wunderbare Gefährtin? Macht mir diese Puppe zum Geschenk, incl. netter Verpackung mit roter Schleife. Ich war hin und weg. Und das nicht, weil das Geschenk teuer war oder so, sondern weil sie sich Gedanken gemacht hat und ein Geschenk auswählte, dass die Bezeichnung „perfekt“ verdient.
Meine Ingenieursfähigkeiten müssen nur noch ein wenig vervollkommnet werden, dann bin ich in der Lage, den Bau der Maschine zu lernen. Den Lehrer dafür habe ich schon ausfindig gemacht. Es gibt ihn nur im Schattenmondtal auf der Scherbenwelt. Ist schon ein Stück Weg bis dahin, aber was tut man nicht alles…
Und dann muss gespart und verdient werden. 5.000 Gold kostet die Ausbildung zum gekonnten Reiter und weitere 1.000 die Fluglizenz für Nordend, die allerdings erst mit Stufe 77 erworben werden kann. Da hab ich noch etwas Zeit. Diese Zeit werde ich aber auch brauchen für das Ansammeln der 6.000 Gold.
Es wird nicht einfacher, bleibt aber spannend.